Microsoft Teams vs. Slack Welcher Dienst Ist Der Richtige Für Das Homeoffice?

Ich arbeite jeden Tag mit Menschen zusammen die räumlich von mir getrennt sind, so weit so gewöhnlich. Die Herausforderung besteht darin, die Lücke der direkten, zwischenmenschlichen Kommunikation zu schließen.

Telefon und E-Mail sind wirklich nützliche Kommunikationswege aber nicht immer ausreichend. Ich werde, in diesem Artikel, beleuchten welche Möglichkeiten zur digitalen Zusammenarbeit uns Dienste wie Microsoft Teams, Slack und Trello bieten. Das ist, nicht zuletzt, in den Zeiten von Corona ein wichtiger Aspekt im Beruflichen Alltag.

Teams vs. Slack, wie helfen diese Tools bei der Zusammenarbeit?
Tools wie Microsoft Teams oder Slack unterstützen die projektbasierte Zusammenarbeit in einem Team, indem sie Kommunikationswege wie Chat, Notizen, Anhänge zusammenführen, das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten erlauben sowie Audio- & Videoanrufe, auch mit großen Gruppen, ermöglichen.

Digital Collaboration – Mehr Als Nur HomeOffice

Die Zusammenarbeit in einem Team ist nicht immer einfach und der Umstand, dass die unterschiedlichen Akteure auf verschiedene Orte verteilt sind macht die Projektarbeit nicht einfacher. Traditionelle Arten der Kommunikation, wie zum Beispiel Telefon oder E-Mail sind nicht immer ausreichend. Diese können eine Besprechung nicht ersetzen, oder das Gespräch am Bildschirm, bei dem sich zwei Menschen über ein Dokument austauschen während sie es gemeinsam betrachten.

Was sollte eine Lösung mitbringen

Was also benötigt unser Virtuelles Büro, was sind die Merkmale, welche uns weiterbringen?

• Videokonferenz
  
  Wir benötigen also nicht nur die Tonübertragung, etwas Bildmaterial ist ebenso hilfreich. Damit sind wir bei der Videokonferenz als elementare Funktion unserer zukünftigen Lösung, diese sollte aber nicht nur zwischen zwei Teilnehmern möglich sein, auch Gruppen Videokonferenzen, mit vielen Teilnehmern, müssen möglich sein.
  
  Hierbei kommt es auf die Auflösung und Tonqualität an, beide sind aber untrennbar mit der eingesetzten Hardware verbunden. Die beste Software wird weder gutes Bild noch entsprechenden Ton liefern, wenn die Hardware dieses nicht aufzuzeichnen vermag.
  
  Es ist wichtig, die beteiligten mit entsprechender Hardware auszustatten, denn neben der guten Bildqualität ist der Ton von essentieller Bedeutung. Eine längere Videokonferenz, bei der sich die Teilnehmer schlecht verständigen können, ist zum Scheitern verurteilt.
  
  Besonders in der Einführungsphase können solche Probleme, die Akzeptanz diese Lösung deutlich senken und das “Projekt Teamwork” beenden bevor er überhaupt begonnen hat.
  
• Echtzeitkommunikation
  
  Auch die Echtzeitkommunikation via Chat ist oft sehr nützlich, wie bei der Audio- und Videokonferenz, möchten wir wahlweise mit einer Person chatten, oder innerhalb einer Gruppe, beziehungsweise eines Team- oder Projektraumes.
  
  Das Ganze sollte dann auch über Emojis und die Möglichkeit der Datenübermittlung funktionieren, denn nicht nur ein Bild sagt mehr als tausend Worte, ein Word Dokument kann das auch.  
  
  
• Bildschirmpräsentationen
  
  Eine weiteres, wichtiges Merkmal ist die Bildschirmpräsentation, es sollte auf jeden Fall möglich sein, dass der eigene Bildschirm präsentiert werden kann. Idealerweise sollte es auch mit einzelnen Anwendungen bzw. Fenstern möglich sein. Warum soll man seinen, unter Umständen, nicht gerade aufgeräumten Desktop dem gesamten Team feilbieten, wenn nur eine Zeichnung besprochen wird.
  
  Wenn ich dann auch noch die PC Steuerung an andere Konferenzteilnehmer übergeben kann, dann läuft die Sache gut und wir haben all das, was wir bei der Bildschirmpräsentation benötigen.
  
  
  © racorn / 123RF.com
  
• Gemeinsames bearbeiten von Dokumenten
  
  Wir möchten ein Dokument nicht nur präsentieren, anderen erläutern und mit Kollegen besprechen können, oft ist es auch notwendig an einem Dokument gemeinsam zu arbeiten. Die Datei sollte also, zentral in der Cloud, gespeichert werden können, so dass mehrere Teammitglieder darauf zugreifen und diese Datei parallel bearbeiten können.
  
  So wird das Bearbeiten umfangreicher Dokumente wie z.B.: Verträge oder Dokumentationen effizienter und für die beteiligten User einfacher.
  
  
• Termin Planung
  
  Eine gute Terminplanung sollte auch mit an Bord sein und sie sollte die Outlook / Exchange Integration beinhalten. Das ist wichtig für Termine, Deadlines und Aufgabenplanung in den einzelnen Teams oder Projekten, sowie die Terminierung von Videokonferenzen.
  
  
• Projekt oder Teambasierte Organisation
  
  Ein Elementares Merkmal ist die Organisation der Zusammenarbeit in unserem Tool, das wird durch die Einrichtung von Teams oder Projekträumen ermöglicht, diesen einzelnen Projekträumen werden dann die einzelnen Teammitglieder zugeordnet.
  
  Der Projektraum sollte dann auch in einzelne Organisationseinheiten unterteilt werden können. Sei es die allgemeine Kommunikation, Dateiablage, Wissenssammlungen oder Aufgabenmanagement.
  
  
• Erweiterbarkeit der Lösung
  
  Es sollte möglich sein, die bestehende Lösung, durch Apps zu erweitern, das sollte auch über den Tellerrand des Anbieters gehen und Dienste von Fremdanbietern einbinden. Es sollten also auch gängige Apps, welche innerhalb des Teams bereits Anwendung finden angeboten werden.
  
  Je größer die Vielzahl der einzelnen Apps, desto besser ist es für den Anwender. Immer daran denken – haben ist besser als brauchen.
  
  
  © goodluz / 123RF.com
  
• Einbindung von Gästen
  
  Es sollte möglich seine Gäste einzuladen, so können Kunden, Lieferanten und Externe Unterstützer in die Projektarbeit eingebunden werden
  
• Berechtigungsmanagement
  
  Ohne eine Rechtestruktur geht es nicht, ein externer Beraten soll nur, den für Ihn notwendigen Bereich einsehen können und auch innerhalb des Projekt Teams gibt es Daten, welche nicht für jedes Teammitglied bestimmt sind.
  

Der Direkte Vergleich

Nachdem wir zusammengetragen haben, was wir jetzt unbedingt benötigen, können wir uns ansehen was die heutigen Kandidaten so liefern, und wo sie richtig punkten können.

Microsoft Teams vs. Slack

	Slack	MS Teams
Audio- & Videoanrufe	Bis zu 15 Teilnehmer	Bis zu 250 Teilnehmer
Chat Funktion	Ja	Ja
Bildschirmpräsentation	Ja	Ja
Bildschirmfreigabe	Ja	Ja
Intuitive Bedienung	Ja	Etwas holpriger
Gemeinsames bearbeiten von Dokumenten	Mit Verlinkung zu Google Docs bzw. Office Online	Office Online ist integriert bzw. Verlinkung zu Google Docs
Termin Planung	Ja, mit Kalender Plugin	Ja, in Teams integriert
Exchange Integration	Ja (Nur mit Office 365)	Ja (Exchange Online & On-Premise)
Outlook Integration	Ja (Nur mit Office 365)	Ja
Projektbasierte Organisation	Themenbasierte Channels	Übergeordnete Teams mit Themenbezogenen Channels
Erweiterungen durch Apps	Ja	Ja

Preise Und Funktionen

Office 365 Business Essentials

Der Preisvergleich fällt hier sehr schwer, denn es gibt dabei einen klaren Sieger. Microsoft, welches mit Teams antritt, hat diese Funktion ab dem Office 365 Business Essentials integriert und das zu einem Preis ab ca. 5,- € monatlich (bei einem Jahresabo) und ca. 6,10 € monatlich mit einer ein monatigen Vertragslaufzeit.

Die Tatsache, dass es viele Extras in diesem Office Plan gibt, macht einen Preisvergleich mit Slack fast unmöglich. Für den oben beschriebenen Preis haben wir bei diesem Office Paket die unten aufgeführten Produkte. Die Teams Merkmale sind bei beiden Office 365 Paketen identisch.

• Exchange (Kalender, 50 GB Postfach und die Möglichkeit einen eigenen Domainnamen zu verwenden)
• OneDrive (1TB Onlinespeicher)
• SharePoint
• Teams
• Mobile Versionen der Office Anwendungen (Word, Excel, PowerPoint, Exchange)

Office 365 Business Premium

Das Größere Office 365 Business Premium Paket schlägt mit ca. 12,50 € bzw. 15,- € zu Buche, je nachdem wie lange man sich binden möchte. Zu dem Portfolio des kleinen Paketes, kommt hier noch das Microsoft Office hinzu, welches auf bis zu 5 PCs installiert werden kann.

• Office Anwendungen (Outlook, Word, Excel, PowerPoint, Access)
• Exchange (Kalender, 50 GB Postfach und die Möglichkeit einen eigenen Domainnamen zu verwenden)
• OneDrive (1TB Onlinespeicher)
• SharePoint
• Teams
• Booking
• Mobile Versionen der Office Anwendungen (Word, Excel, PowerPoint, Exchange)

Slack kommt mit vier Varianten daher, diese sind die Kostenlose, Standard, Plus und Enterprise Grid Variante. Wir beschränken uns hier auf die ersten drei Varianten.

Slack Kostenlos

Hier haben wir einen kostenlosen, wenn auch stark eingeschränkten Start in die Welt von Slack. Wir haben einen Zugriff auf die 10.000 letzten Nachrichten. Das bedeutet, dass die älteren Nachrichten nicht mehr angezeigt werden. Für ein Unternehmen ist das ein kritischer Aspekt, so dass diese Variante eher für Privatanwender oder zu Testzwecken praktikabel ist.

• 10.000 letzte Nachrichten werden dargestellt
• Einzelgespräche in Form von Audio- und Videoanrufen
• Keine Bildschirmpräsentation
• Zentrale Speicherung und Teilen von Dateien
• Personalisierte Benachrichtigung
• Maximal 10 Apps können integriert werden

Slack Standard

Für 6,25 € monatlich (Jahresabo) oder 7,50 € (einmonatige Laufzeit) bekommt man schon eine ganze Menge mehr, es gibt keine Nachrichtenbeschränkung, Audio- und Videokonferenzen mit bis zu 15 Teilnehmern, Zusammenarbeit mit externen Organisationen und Gästen, unbegrenzte Apps usw.

• Alle Nachrichten werden dargestellt
• Audio- und Videokonferenzen mit bis zu 10 Teilnehmern
• Unbegrenzte Apps
• Bildschirmfreigabe
• Zusätzliche Suchtools
• Gast Zugriff
• 10 GB Speicherplatz pro Team-Mitglied

Slack Plus

Für 11,74 € bzw. 14,10 € gibt es das Größte „handelsübliche“ Paket. Es beinhaltet alle Merkmale der kleineren Varianten und legt den Schwerpunkt auf höhere Verfügbarkeit, besseres Rechtemanagement und Support rund um die Uhr.

• Single Sign-on
• 99,99 % Service-Zeit
• Support rund um die Uhr

Zusammenfassung

Design & Funktion

Das Design sowie die Funktionalität beider Lösungen ist vergleichbar, auch wenn Slack Audio- und Videokonferenzen mit „nur“ bis zu 15 Teilnehmern anbietet. Während Slack mit den größeren Paketen mehr Funktionen freischaltet, bietet Microsoft Teams in beiden Paketen die gleichen Funktionen und liefert dafür einen großen Mehrwert durch das Office Paket.

Microsofts Trumpf im Ärmel

Das ist dann auch der Trumpf im Microsoft Ärmel, für annähernd den gleichen Geldbetrag bekommt man bei Microsoft viel mehr geboten, oder wenn man es anders herum betrachtet, bekommt ein Office 365 Kunde, das Microsoft Teams kostenlos mit dazu. Dieser Umstand ist, wie ich finde, ein entscheidender Vorteil gegenüber Slack.

Ich bin Office 365 Business Premium Kunde und bin dadurch auch Microsoft Teams Nutzer, auch wenn das Tool, am Anfang, etwas gewöhnungsbedürftig fand, wird man recht schnell damit vertraut. Ich benutze es sehr gerne und möchte es nicht mehr missen.

Slack – Flott & Klar

Slack macht einen wirklich aufgeräumten Eindruck und ist auch etwas flotter als Microsoft Teams. Ich nutze Slack in einigen Projekten und bin auch mit dieser Lösung sehr zufrieden.

Die Anordnung der Kontakte ist in Slack besser gelöst, man findet einfach viel schneller dorthin. Natürlich gibt es dafür die Suchfunktion und diese ist bei beiden Tools identisch angeordnet (Im oberen Bereich), allerdings klicke ich mich im Teams Client oft mühevoll dort hin, während mich die Schaltfläche “Leute” in Slack geradezu anspringt. Für mich ist das ein ganz klarer Vorteil.

Organisation Ist Alles

Die Organisatorische Herangehensweise ist etwas anders, während Microsoft es erlaubt mehrere übergeordnete Teams mit Themenbezogenen Kanälen zu erstellen, hat man in Slack, ausschließlich die Kanäle, in denen man sich einrichtet und Projektbezogen arbeitet.

Beide Tools sind sich ähnlich, wenn auch nicht identisch. Beide sind der Aufgabe gewachsen, bringen Teamwork auf ein neues Level und erschließen das HomeOffice als die verlängerte digitale Werkbank. Die Arbeit wird durch diese Helfer viel einfacher und wirklich deutlich angenehmer.

Die Qual Der Wahl

Für welche Lösung man sich letztendlich entscheidet ist eine, eher strategische Entscheidung. Setzt man auf Google Docs, ist Slack das Mittel der Wahl, diese Lösungen harmonieren einfach miteinander. Wenn das Microsoft Office 365 bereits lizensiert ist, gebietet schon die Vernunft den Einsatz von Microsoft Teams, denn die native Office Online, Outlook, OneDrive, Exchange Unterstützung ist schlicht überzeugend.

Natürlich ist das alles unbedeutend, wenn man es, zu einer persönlichen Entscheidung macht. Aber ganz egal wie man sich entscheidet, richtig verkehrt liegt man, bei beiden Anbietern nicht.

Wie auch immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg.

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